Ratgeber Mehrfamilienhaus verkaufen

Ein Mehrfamilienhaus verkaufen: Das müssen Sie wissen

Sie sind stolzer Eigentümer eines Mehrfamilienhauses und wollen dieses zum besten Preis, in Ruhe und professionell verkaufen? Oder vielleicht trifft es „stolz“ ja auch nicht so richtig – und Sie wollen die riesige Immobilie einfach so schnell, unkompliziert und sicher wie möglich zu Geld machen, weil Ihnen Verwaltung und Instandhaltung schlaflose Nächte bereiten? In beiden Fällen ist dieser Ratgeber für Sie. Erfahren Sie hier, auf was Sie bereits vor dem Verkauf beachten können, was die Chancen und Risiken des Verkaufs eines Mehrfamilienhauses sind, und wie der Verkauf einer Immobilie mit mehr als zwei Wohneinheiten so lukrativ, entspannt und rasch wie möglich über die Bühne geht. Und falls es dann noch Fragen gibt, die Ihnen dieser Maierimmobilien Ratgeber nicht beantworten kann, können Sie uns sehr gerne kontaktieren – wir verkaufen Ihre Immobilie in München und Umgebung schnell, diskret und zum Bestpreis.

Mehrfamilienhaus richtig verkaufen —wie geht das?

Bereits der Verkauf von kleinen Grundstücken, einzelnen Eigentumswohnungen oder Einfamilienhäusern kann nervenaufreibend und langwierig sein. Wollen Sie ein Mehrfamilienhaus verkaufen, besteht das Risiko, dass Sie dies noch wesentlich mehr Zeit, Geld und Nerven kosten wird. Deshalb haben wir Ihnen ein paar Tipps zusammengestellt, wie Sie Ihre große Immobilie richtig verkaufen können. Der wichtigste Tipp deswegen schon hier: Verlassen Sie sich beim Verkauf eines Mehrfamilienhauses auf Profis. Ein erfahrenes, zuverlässiges und bestens vernetztes Maklerhaus wird schneller, unkomplizierter und auf dem sichersten Weg bessere Preise erzielen als jede Privatperson.

Die Wertermittlung eines Mehrfamilienhauses

Bevor wir zu den Vor- und Nachteilen kommen, die der Verkauf eines Mehrfamilienhauses mit sich bringt, schauen wir uns erstmal die möglichen Wege an, den Wert der Immobilie im Vorfeld optimal ermitteln zu können. Dies ist wichtig, weil nur ein realistischer Verkaufspreis seriöse und vor allem solvente Interessenten anziehen wird. Und nur diese potenziellen Käufer machen einen erfolgreichen Verkauf erst möglich.

Bei einem Mehrfamilienhaus wird das sogenannte Ertragswertverfahren angewendet. Hierbei wird vor allem die Rendite betrachtet, die das Mehrfamilienhaus erzielen kann, wenn es vermietet wird. Auch die Restnutzungsdauer der Immobilie (und der einzelnen Wohneinheiten) und der aktuelle Zinssatz spielen eine wichtige Rolle. Wichtiger Hinweis: Die Wertermittlung mit dem Ertragswertverfahren ist komplex und ohne Fach- und Marktkenntnis kaum sinnvoll und aussagekräftig durchzuführen. Auch, weil der Wert jeder einzelnen Wohnung einzeln ermittelt werden muss. Ein erfahrener Makler kann Sie hierbei unterstützen und für die Erstellung eines präzisen Wertgutachtens sorgen. Das Angebot an Gutachtern ist groß – die besten muss man allerdings kennen.

Die vollständige Besprechung der Berechnung des Ertragswertes würde hier den Rahmen sprengen. Deshalb hier nur so viel: Der Ertragswert ergibt sich aus Bodenwert und Gebäudeertragswert der Immobilie. Der Bodenwert wiederum wird anhand der Grundstücksgröße und des Bodenrichtwerts berechnet. Letzteren können Sie über die zuständige Gemeinde in Erfahrung bringen. Den Gebäudeertragswert zu berechnen, ist etwas aufwendiger. Hierbei werden Reinertrag des Grundstücks, Bodenwertverzinsung und der Vervielfältiger (der sich aus Restnutzungsdauer und Liegenschaftszins berechnet) genutzt, um den finalen Gebäudeertragswert zu berechnen. Sie sehen: Wer hier nicht genau weiß, was er tut, macht Fehler. Und die können teuer werden. Laien haben zudem oftmals das Problem, dass Sie nicht an alle aktuellen Werte gelangen oder bei der Berechnung dieser Fehler machen.

Was Sie aber auch als Laie bei der Wertermittlung Ihres Mehrfamilienhauses tun können: die Makro- und Mikrolage ansehen. Je besser die Lage, desto interessanter das Mehrfamilienhaus. Die besten mathematischen Formeln sagen nämlich wenig aus, wenn Sie nicht genau wissen, wie gut die Lage Ihrer Immobilie ist. Was jetzt zum Beispiel noch ein Viertel mit sehr niedrigen Mieten ist, kann schon nächstes Jahr Trendviertel mit explodierenden Mieten sein.

Die Makrolage beschreibt dabei das große Ganze: Wie ist die Arbeitsmarktsituation in der Region, wie hoch sind die Durchschnittsgehälter, wie sieht es mit Zuzug und Abwanderung aus, wie jung ist die Bevölkerung, etc. Die Mikrolage wiederum betrachtet die direkte Nachbarschaft der Immobilie. Wie flächendeckend ist die ärztliche Versorgung, wie sieht es mit Verkehrsanbindungen und schulischen Institutionen aus, wie nah sind Supermärkte und Freizeiteinrichtungen? Zur Mikrolage gehören auch Ausrichtung der Immobilie (wie ist die Aussicht, wo steht wann die Sonne?) und die Bauart der Immobilie und der Nachbarhäuser. Ein mondänes Altbauviertel ist einfach attraktiver als Plattenbau ...

Die Umwandlung von Wohneinheiten in Eigentumswohnungen

Anstatt das ganze Mehrfamilienhaus zu verkaufen, können Sie auch die Wohneinheiten in Eigentumswohnungen umwandeln – und diese dann einzeln verkaufen. Es gilt nämlich: Ein Mietshaus kann nur als Ganzes verkauft werden, wenn es keine Umwandlung von Wohnraum in Eigentumswohnungen gab.

Die Umwandlung von Wohneinheiten in Eigentumswohnungen erfolgt dann in mehreren Schritten. Zuerst müssen Sie sicherstellen, dass jede Wohneinheit, die in eine Eigentumswohnung umgewandelt werden soll, einen eigenen Eingang besitzt und eine in sich abgeschlossene Wohneinheit ist. Um dies bürokratisch und rechtlich nachweisen zu können, benötigen Sie einen exakten Teilungsplan, also einen Plan, der genau sagt, wie die einzelnen Eigentumswohnungen am Ende aussehen und dass diese – jede für sich – abgeschlossene Einzeleinheiten sind.

Den Teilungsplan benötigen Sie dann auch für den nächsten Schritt: Es geht zum Notar. Dieser beurkundet Ihr Vorhaben und stellt sicher, dass jede Eigentumswohnung sauber und rechtlich nachvollziehbar erfasst und angegeben ist. Ist die Teilungserklärung beurkundet, erfolgt auch der Eintrag ins Grundbuchamt. Nun ist es amtlich: Ihr Mehrfamilienhaus verfügt nun über mehrere Eigentumswohnungen, die Sie gewinnbringend verkaufen dürfen.

Bedenken Sie dabei: Spätere Eigentümer haben Rechte, die sie gegenüber der Eigentümergemeinschaft geltend machen können. Deshalb ist es wichtig, dass die Teilungserklärung so präzise wie möglich ist. Nur wenn Wohnungseigentum, Sondereigentum, Teileigentum und Gemeinschaftseigentum klar geregelt sind, wird es später keinen (oder immerhin weniger) Unfrieden geben.

  • Wohnungseigentum ist dabei die Wohnung selbst plus die Anteile am Gemeinschaftseigentum
  • Sondereigentum ist einzig die Wohnung
  • Teileigentum bezeichnet nicht bewohnbares Eigentum wie Garagen oder Keller
  • Gemeinschaftseigentum schließlich sind in einem Mehrfamilienhaus zum Beispiel Dach oder Treppenhaus – für die Instandhaltung ist dies besonders wichtig. Ist jemand Eigentümer einer Eigentumswohnung, muss er sich an Reparaturen des Daches oder Kellers zum Beispiel finanziell beteiligen.

Und wieso sollten Sie diesen Mehraufwand wagen und nicht das Mehrfamilienhaus einfach als Ganzes verkaufen? Die Antwort: Weil der Verkauf von einzelnen Eigentumswohnungen meist lukrativer ist als der Verkauf der ganzen Immobilie auf einen Schlag.

Wieso also sollten Sie das nicht tun wollen? Die Antwort hier: Weil Sie eventuell mit steuerlichen Nachteilen rechnen müssen. Verkaufen Sie nämlich innerhalb von fünf Jahren mehr als drei Immobilien, kann das Finanzamt Ihnen dies als gewerblichen Immobilienverkauf auslegen – Sie müssen also Einkommenssteuer und Gewerbesteuer bezahlen, was den Gewinn schmälert und sich auch auf Ihre allgemeine steuerliche Situation auswirkt. Gute Nachrichten allerdings für alle, die ihr Mehrfamilienhaus schon mehr als 10 Jahre besitzen: Verkaufen Sie dann, liegt niemals gewerblicher Immobilienhandel vor. Zudem müssen Sie dann auch keine Spekulationssteuer mehr bezahlen. Diese fällt an, wenn Sie innerhalb von 10 Jahren eine Immobilie kaufen und wieder verkaufen. Konkret ist die Spekulationssteuer also eine Einkommensteuer auf Immobilienverkäufe.

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Risiken und Chancen beim Verkauf eines Mehrfamilienhauses

Verkaufen Sie ein Mehrfamilienhaus, erzielen Sie meist einen immensen Gewinn. Trotzdem birgt der Verkauf nicht nur Vorteile. Auch die Risiken können nämlich immens sein.

Die Risiken beim Verkauf

Vor allem die steuerlichen Aspekte machen den Verkauf eines Mehrfamilienhauses zu einem anspruchsvollen Projekt. Zum einen können wie bereits erwähnt Gewerbesteuer und Spekulationssteuer anfallen, zum anderen müssen Sie sich vorab ein klares Bild machen, was genau Sie wie steuerlich geltend machen können. Da wir keine Steuerberatung leisten können und dürfen, empfehlen wir Ihnen dringend, vor einem Verkauf eines Mehrfamilienhauses mit einem erfahrenen Steuerberater zu sprechen. Und wenn wir schon von Profis sprechen: Der Verkauf einer Immobilie von privat ist generell eine riskante Angelegenheit. Bei einem Mehrfamilienhaus ist es praktisch unmöglich, hier als Laie fehlerfrei ans Ziel zu gelangen.

Potenzielle Käufer von Mehrfamilienhäusern sind meist Investoren oder Investorengruppen, die mit allen Wassern gewaschen sind. Zudem erfordert der Verkauf einer solchen Immobilie immer ein professionelles, auf alles vorbereitetes Auftreten. Auch die Immobilie selbst muss fehlerfrei und ansprechend beworben und präsentiert werden, alle Dokumente müssen vorliegen, etc. pp.

Wertermittlung, steuerliche Aspekte, Bürokratie und Rechtliches können Laien zudem schnell überfordern. Das größte Risiko besteht also, wenn Sie privat versuchen, eine solch wertvolle Immobilie zu verkaufen. Zudem kann nur ein professioneller Makler eine Immobilie sachlich und objektiv bewerten und verkaufen. Haben Sie das Mehrfamilienhaus beispielsweise geerbt, könnte ein Verkauf auch emotional zur Belastung werden. Bedenken Sie auch: Wollen Sie ein Mietshaus verkaufen, ist der Käufer an bestehende Mietverträge gebunden. Haben Sie kein klares Bild von diesen Verträgen (oder den Mietern), kann dies sich ebenfalls negativ auf den Kaufpreis auswirken – ganz zu schweigen von wenig lukrativen Sonderregelungen, zu niedrig angesetzten Mieten usw. Dazu kommt: Wollen Sie die einzelnen Wohneinheiten in Eigentumswohnungen umwandeln, um dann jede Wohneinheit einzeln verkaufen zu können, genießen aktuelle Mieter einen Kündigungsschutz von drei Jahren.

Die Chancen beim Verkauf

Mehrfamilienhäuser erzielen bei einem Verkauf oft immense Gewinne. Dies gilt insbesondere, wenn Sie die Wohneinheiten als Eigentumswohnungen einzeln verkaufen. Wenn Sie sich für den Verkauf an der Seite von Gutachtern für eine exakte Wertermittlung und Immobilienmaklern für einen raschen, gewinnbringenden Immobilienverkauf zum Bestpreis entscheiden, können Sie sich zudem (fast) zurücklehnen und entspannt darauf warten, dass Ihr Mehrfamilienhaus gewinnbringend verkauft wird. Vorkaufsrechte für bestehende Mieter und Gemeinden bergen übrigens ebenfalls Vorteile. Oft müssen Sie gar nicht so lange nach interessierten Käufern suchen ...

Vorkaufsrechte von Mietern und Gemeinden

Mieter, die zum Zeitpunkt des Verkaufs in einer Wohnung wohnen, die als Eigentumswohnung verkauft werden soll, haben Vorkaufsrecht (§ 577 Abs. 1 BGB). Sie haben Vorrecht vor allen anderen potenziellen Käufern. Dies gilt nicht, wenn das Mehrfamilienhaus als Ganzes verkauft wird.

Für Gemeinden gilt ebenfalls, dass sie ein Vorkaufsrecht haben. Dies ist insbesondere im Zuge des Baulandmobilisierungsgesetzes aus 2021 wichtig: Gemeinden wurden hier noch einmal mit zusätzlichen Rechten ausgestattet, um Immobilien schnell und unkompliziert per Vorkaufsrecht erwerben und Wohnraum schaffen zu können.

Verkauf Immobilie
Verkauf Immobilie

Mehrfamilienhaus verkaufen – eine kleine Checkliste

Wollen Sie ein Mehrfamilienhaus verkaufen, müssen Sie eine Menge beachten. Diese (unvollständige) Liste nennt ein paar der wichtigsten Dinge:

  • Alle Unterlagen sollten da sein. Ob Energieausweis, Bauakte, Grundbuchauszug, Flurkarte, Betriebskostenaufstellung (ganz wichtig) oder Mieterübersicht samt aller relevanten Fakten zu den Mietverhältnissen: Nur wenn alle Unterlagen vorliegen, kann der Verkauf aus bürokratischer und rechtlicher Sicht gelingen. Zudem sind Sie (oder Ihr Makler) so in der Lage, jede Frage schnell und unkompliziert zu beantworten.
  • Beachten Sie die 3-Objekte-Regel. Verkaufen Sie innerhalb von fünf Jahren mehr als drei Objekte, kann das Finanzamt dies als gewerblichen Immobilienhandel auslegen – dann fallen Einkommensteuer und Gewerbesteuer an.
  • Bedenken Sie auch die Spekulationsfrist. Wenn Sie innerhalb von 10 Jahren ein Mehrfamilienhaus kaufen und dann wieder verkaufen, müssen Sie Spekulationssteuer (also Einkommenssteuer) auf den Gewinn zahlen, wenn dieser größer als 600 Euro (ja, richtig gelesen) ist.
  • Überlassen Sie die Wertermittlung der Immobilie unbedingt Profis. Das Ertragswertverfahren, das bei Mehrfamilienhäusern zur Anwendung kommt, ist für Laien kaum nachvollziehbar oder zu leisten.
  • Verlassen Sie sich für Gutachten und Verkauf auf Fachleute. Ob empfohlene, bewährte Gutachter oder renommierte Maklerhäuser: Der Kaufpreis eines Mehrfamilienhauses geht meist in die Millionen – überlassen Sie hier nichts dem Zufall (oder Laien).
  • Machen Sie sich ein Bild über alle Kauf- und Verkaufsnebenkosten, über bestehende Mietverhältnisse, die Höhe der Mieten, wann die letzte Mieterhöhung war, was örtlich und regional alles geplant wird, um Mikro- und Makrolage der Immobilie positiv wie negativ zu beeinflussen und vieles mehr. Verlassen Sie sich auch hier am besten auf Fachleute.

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